Equal Pay Day

Der Equal Pay Day ist ein nationaler Aktionstag, der die Lohnschere zwischen Männern und Frauen sichtbar macht.

Der aktuelle Lohnunterschied beträgt gemäss der schweizerischen Lohnstrukturerhebung (2020) 13.8%. Der Lohnunterschied ist illegal und läuft dem in der Bundesverfassung festgehaltenen Gleichstellungsgesetz zuwider.

Das Datum des Equal Pay Day ändert von Jahr zu Jahr, denn es verdeutlicht den Lohnunterschied. Wenn nämlich ein Mann ab dem 1. Januar 2022 sein Gehalt bekommt, muss eine Frau 13.8% gratis arbeiten, bis auch sie Lohn bekommt… also bis zum 18. Februar 2023. 

Damit gehen wir in den nächsten Equal Pay Day am 18. Februar 2023

Wie jedes Jahr setzen wir dabei wiederum einen Schwerpunkt: 

Der Frauendachverband alliance F und BPW Switzerland starten anlässlich des Equal Pay Day 2023 eine gemeinsame Aktion, damit Lohngleichheit rascher und in mehr Unternehmen zur Realität wird. Wir sind überzeugt: Je mehr Unternehmen ihre Saläre prüfen und ihr Engagement öffentlich bekannt machen, desto schneller wird Lohngleichheit zur Realität.

Der Schwerpunkt des Equal Pay Day 2023 liegt auf dem bestehenden Projekt Check your Salary. Die im September 2022 von alliance F lancierte Plattform informiert einfach und niederschwellig rund um das Thema Lohn- und Chancengleichheit. Mit einem Positiv-Wettbewerb wurde eine Bewegung von zukunftsorientierten Unternehmen angekurbelt, die für faire Saläre einstehen.
Diese Bewegung wird durch die gemeinsame Kampagne von alliance F und BPW Switzerland nun eine neue Dynamik erhalten. Ganz im Sinne von Unternehmen motivieren Unternehmen sollen laufend neue (insbesondere kleinere) Betriebe zum Lohncheck mobilisiert werden.

Charte Lohngleichheit

Die öffentliche Hand hat in der Förderung der Lohngleichheit eine Vorbildfunktion. Mit der Unterzeichnung der 2016 lancierten Charta bekräftigen Behörden, staatsnahe Betriebe und Unternehmen mit öffentlichem Auftrag, Lohngleichheit in ihrem Einflussbereich umzusetzen – als Arbeitgebende, bei Ausschreibungen im öffentlichen Beschaffungswesen oder als Subventionsorgane. Das gemeinsame Engagement soll ein Signal an öffentliche und private Arbeitgebende aussenden.

Lohnungleichheit und Gender Pension Gap

Der Gender Pension Gap ist u.a. eine direkte Folge der Lohn-, hierarchischen und Branchendiskriminierung von Frauen. Auch andere strukturelle Benachteiligungen von Frauen im Arbeitsleben tragen dazu bei. Dazu gehören mangelnde und teure externe Kinderbeitreungsangebote, fehlender Elternurlaub und ein konservatives Rollenbld, das in der Schweiz Politik und Gesellschaft bestimmt. Dies zeigt sich vor allem in der 2. Säule, wo der Gender Pension Gap mit 63 % am grössten ist.

Strukturelle Benachteiligungen müssen wir alle zusammen aus der Welt schaffen, indem wir Einfluss auf die Politik nehmen, unsere Rollenbilder in der Gesellschaft verändern und unsere Entscheidungen mit Bedacht treffen, denn auch diese beeinflussen, wie wir im Alter leben. Leider ist gerade jungen Frauen oft nicht bewusst, dass sie die Weichen spätestens bei der Familiengründung und dem oft damit verbundenen (Teil)Rückzug aus dem Arbeitsleben stellen.

"LOHNDISKRIMINIERUNG IST UNGERECHT UND SCHWÄCHT UNSERE GESELLSCHAFT ALS GANZE.
LOHNGLEICHHEIT ZWISCHEN FRAUEN UND MÄNNERN IST EIN ZENTRALES VERFASSUNGSVERSPRECHEN, DAS ES ENDLICH EINZULÖSEN GILT."

Alain Berset, Bundesrat, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern EDI